In den 30er Jahren des vorherigen Millenniums wurde die „Lahrer Fasentzunft“ gegründet. Diese war auch Mitbegründer des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte. Als Symbolfigur der Lahrer Fasnacht wurde das Häs des Grusilochzottli entworfen. Damals wurden an dem Häs anstelle von Glöckchen Walnussschalen mit einem Kirschstein oder einer getrockneten Erbse darin angenäht. Als „Handwerkszeug“ diente am Anfang eine „Saublodere“.
Der zweite Weltkrieg setzte in Lahr, wie auch im ganzen Land, der Fasnacht ein jähes Ende. Nach dem Zusammenbruch des dritten Reiches und der Währungsreform belebte sich das Fasnachtsgeschehen in Lahr neu. Besonders der Büchsenmachermeister Heinrich Malecki, genannt der Raketen-Heiner, und einige Mitstreiter belebten das Kostüm des
Grusilochzottli neu. Ebenso wurde das von Hans Bauer gedichtete und vom damaligen Leiter der Stadtkapelle, Paul Wäldin, vertonte Grusilochzottli-Lied gesungen. Sogar der Lahrer Fasnachtsruf erschallte wieder. Er ist aus der französischen Revolution entstanden. Die Lahrer hatten mit dieser Revolution geliebäugelt und Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Marktplatz sogar die Carmagnole getanzt. Dazu riefen sie „ca ira!“, was so viel heißt wie „so geht’s“. Daraus wurde dann verballhornt „Seirassa“!